Wow, was war das für ein dichtes Programm am 9. Mai 2015! Zwei Tage vor der Tour: „Sarah, Dein Schiff kommt acht Stunden später!“, ein Tag vor der Tour: „Sarah, Dein Schiff kommt vier Stunden später!“, zwei Stunden vor dem Treffen: „Sarah, Dein Bus kommt 30 Minuten später!“, am Treffen: „Sarah, Dein Bus kommt 60 Minuten später!“. Nach 45 Minuten: „Was ist denn das für ein Bus? – Oh, das ist ja meiner!“ Juhu! mit 45 Minuten Verspätung ging es also in die Tour, die zum Hafengeburtstag mit einigen Verkehrsbehinderungen rechnen musste. Die Tour, die ich mir vorher ausgedacht hatte, würde in der verbleibenden Zeit nicht möglich sein – ach, und der Busfahrer muss, bedingt durch Stau auf der Autobahn und Verzögerungen am Kai in Kiel, auch noch eine Stunde Pause machen. Na, dann mal los! Ich steige an der S-Bahn in Othmarschen in den Bus und befürchte das Schlimmste, schließlich hatten die Gäste ja eigentlich Urlaub gebucht. Doch wider Erwarten waren alle noch relativ gut gelaunt. Wir starteten also direkt hinunter zur Elbe. Was für schöne Häuser! Dieser Teil Hamburgs wurde im zweiten Weltkrieg kaum bebombt. Wir kommen herunter zum Hafen, dem zweitgrößten Europas – nach Rotterdam. Die Landungsbrücken sind aufgrund des Hafengeburtstages gesperrt.
Wir fahren also direkt an der St. Trinitaskirche zu Altona hinauf zur Reeperbahn. Beatles-Platz und Erotik-Shops werden gesichtet, doch auch Theater und Restaurants. Von der „Sündigen Meile“ erreichen wir vorbei am Flakbunker und der anglikanischen Kirche Hamburgs Symbol, den Michel. Wir machen eine schnelle Pinkelpause und schauen uns dann noch fix die wunderschöne, größte Barockkirche Norddeutschlands von innen an. Weiter führt uns diese Tour „Hamburg Highlights“ zum Rödingsmarkt, wo wir sowohl das Mahnmal St. Nikolai als auch die älteste U-Bahn, hier allerdings über der Erde, bestaunen können. Über die hohe Brücke hinüber sehen wir den Nikolaifleet, Hamburgs ehemaligen Hafen und die beeindruckende Front der Speicherstadt. Dieser Komplex wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Freihafen auf unzähligen Eichenpfählen errichtet. Heute sind in die teilweise restaurierten Speicher Museen und Büros eingezogen. Der neueste Stadtteil, die HafenCity steht in krassem Kontrast zu den Backsteinspeichern doch ist ebenfalls einen Besuch wert. Dort sehen wir Hamburgs Kreuzfahrtzentrum und begeben und dann in die Innenstadt, wo unser Fahrer Ali einen Parkplatz für den Bus ergattern kann.
Wir schauen uns noch eben das Rathaus, den Rathausmarkt, die Kleine Alster, die Binnenalster und die Außenalster an und dann hat die Gruppe Freizeit. 60 Minuten, um noch einmal Hamburgs Atmosphäre zu inhalieren und dann wieder nach Kiel aufzubrechen. Es war eine schöne, wenn auch sehr kurze Tour und ich freue mich immer wieder auf englischsprachige Gäste!