Mit Neubauer unterwegs durch Südnorwegen
Puh, was für ein Tag! Hatten wir das gestern schon gesagt? Tja, dann kann man wohl nicht anders, als jeden Tag ob dieses schönen Landes zu staunen. Auch wenn wir viele Fahrtkilometer fuhren, die nicht immer über glattgebügelte Straßen führten, war es wieder ein schöner Tag. Wir begannen unsere Fahrt mit einer für deutsche Verhältnisse beeindruckenden Tunnel-Brücken-Tunnel-Konstruktion, um den Hardangerfjord zu überqueren. Doch Tunnel ist nicht gleich Tunnel in Norwegen. Diese geschickten Tunnelbauer können noch mehr: zum Beispiel ein Kreisverkehr im Tunnel.
Durch die karge Hochebene des Hardangervidda-Nationalparks führte uns der Weg danach wieder einmal zu einem tollen Wasserfall, den Vöringfossen, wo wir diverse Fotos aufnahmen und verschieden Blickwinkel ausprobierten. Das Wasser des Falls wird von Juni bis September für die Touristen extra etwas erhöht, denn ansonsten würde aufgrund des Sysenstaudammes, den wir im Folgenden passierten, nur ein mickriger Wasserstrahl den Berg hinunterfallen. Wie gut, dass die Norweger immer mehr auf Tourismus setzen. Weiter ging die Fahrt durch das Skigebiet Geilo mit den vielen Hütten.
Unser nächster Halt war im folgenden die Stabkirche von Uvdal, die bereits im 12. Jahrhundert errichtet worden war. Schön war an der Anlage, dass man nicht nur die Stabkirche mit ihrem wundervoll dekorierten Interieur, sondern auch verschiedene zum Teil mittelalterliche Blockhäuser besichtigen konnte. Die Bauweise des Steckprinzips wurde an einem Modell erlebbar und auch die Inschriften der Kirche ließen viel Neugier aufkommen.
Um nach unserer Mittagspause noch einen Stop einzubauen, versuchten unser Fahrer und ich ein Experiment, das glückte – DANKE, Lars! Ich hatte mich vor der Reise erkundigt, ob es möglich wäre, die Kirche in Kongsberg anzuschauen, die sehr lange Zeit den deutschen Bergarbeitern der Silberminen als Gotteshaus diente. Normalerweise ist die Kirche sonntags nicht für Besichtigungen geöffnet, doch da an diesem Wochenende das alljährliche Jazz-Festival in Kongsberg stattgefunden hatte, lud mich der Küster der Kirche ein, die Kirche zu besichtigen, wenn er abbaute – ab 15:30 Uhr. Und was soll ich sagen? Perfektes Timing, pünktliche Gäste und ein klasse Chauffeur machten es möglich, dass wir diese ungewöhnliche Kirche besichtigen konnten.
Von hier aus war es dann nur noch ein Katzensprung zu unserem Hotel, den wir auf der Landstraße anstatt auf der Autobahn durchführten. Wir hatten uns vorn im Cockpit wirklich alle Mühe gegeben, doch einen Elch konnten wir auch auf dieser Reise nicht als Fotomotiv zur Verfügung stellen. :-( Doch einen Wal konnten wir zumindest noch fotografieren – am Hafen unseres Übernachtungsortes, Sandefjord. Heute war bereits unser letzter Tag in Norwegen. Morgen geht es bereits zurück nach Deutschland. So viele Eindrücke, unglaublich. Und es ist schon vorbei… Verrückt…