Der Tourismus-Podcast des Tourismusverbands Hamburg lädt regelmäßig Beschäftigte im Tourismus ein, um über die Reize doch auch Nachteile Hamburg bezüglich des #HamburgTourismus zu sprechen. Kürzlich durfte auch ich mit dem Vorsitzenden Wolfgang Raike über die Hansestadt sprechen.
Hamburg ist so schön luftig!
Sarah Janning-Picker
Was muss man in Hamburg gesehen haben?
Grundsätzlich kann ich als zertifizierte Gästeführerin natürlich stundenlang über diese wunderschöne Hansestadt sprechen, doch im Allgemeinen würde ich sagen, dass die Weite (der Horizont und die breiten Straßen), das Grün (also die vielen Parks – neben dem Stadtpark) und auch das Blau (also die Gewässer) in Hamburg einen besonderen Reiz ausüben. Hamburg wirkt dadurch viel „luftiger“ als andere Städte, die ich kenne. Wir haben zwar kein Schloss, keine orientalisch verzierten Fassaden und auch keine Berge, doch dafür haben wir Hamburger Freiheit – und zwar die Große Freiheit. Es gibt sie nicht nur als Straße sondern für alle, die sie erleben möchten, kostenfrei an unzähligen Plätzen der Stadt.
Setzen Sie sich einen Moment an die Außenalster und schauen den Schwänen zu, wie sie stolz ihr Gefieder zeigen, genießen Sie den Blick auf die Skyline Hamburgs vom Aussichtspunkt des Alten Elbtunnels, lassen Sie sich auf dem Elbboulevard den Wind um die Nase wehen! Wer nur von einer Sehenswürdigkeit zur anderen hastet, wird das Lebensgefühl nicht bemerken.
Was fehlt in Hamburg für Touristen?
Der Hamburg Tourismus ist in der Stadt keine Priorität. Das merken wir Beschäftigte im Tourismus deutlich, obwohl das Einkommen, das unsere Branche in die privaten und staatlichen Kassen spült immer weiter steigt. Dennoch liegt der Fokus allzu häufig darauf, mehr Gäste (in letzter Zeit verstärkt mehr ausländische Gäste) in die Stadt zu ziehen. Die Infrastruktur vor Ort kommt dabei jedoch leider nicht mit. Oder wird nicht entsprechend beachtet.
Ein Großteil der Gäste reist in Gruppen in einem Reisebus an. Für die Busse stehen nicht ausreichend Nachtparkmöglichkeiten zur Verfügung und die Anfahrt vieler Hotels ist mit dem Reisebus schwierig oder – nach der Einrichtung einiger verkehrsberuhigter Zonen – quasi unmöglich. Mit einer Gruppe unterwegs zu sein und eine öffentliche Toilette zu finden, ist eine Herausforderung, wenn Michel und Rathaus nicht im Programm stehen.
Wie können Gästeführer:innen unterstützen?
Ich bin mir als qualifizierte Gästeführerin in Hamburg bewusst – und versuche es auch, an Kolleg:innen und Auszubildende weiterzugeben – dass Tourismus nur funktioniert, wenn auch die Bewohner der Stadt damit einverstanden sind. Hierzu können wir Hamburg Guides einen Beitrag leisten, indem wir unsere Gruppen führen. Dazu sind wir ja schließlich da. Wir Guides müssen die Radwege im Auge behalten, wir müssen unsere Gruppe so stellen, dass sie keine Wege oder Ein- und Ausfahrten blockieren, wir haben dafür zu sorgen, dass die Gäste keinen zu großen Eingriff in die örtliche Lebenskultur darstellen, ihn jedoch verstehen und respektieren.
Gern können Sie einmal einen Stadtrundgang durch Hamburg mit mir erleben. Kontaktieren Sie mich einfach. Ich freue mich auf Sie!